Kreisgruppe Mannheim

„Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen“ BUND und NABU initiieren Volksantrag zum Flächenschutz

60.000 m2 Feld, Wald und Wiesen werden jeden Tag allein in Baden-Württemberg neu versiegelt; diese sechs Hektar werden so zu Straßen, Industrie-, Wohn- und Gewerbegebieten. Die Folgen sind bekannt und zunehmend dramatisch: Breite Schnellstraßen zerschneiden Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten, üppige Gewerbegebiete vernichten fruchtbaren Ackerboden, Einfamilienhausgebiete verdrängen an den Ortsrändern wertvolle Naturräume und Biotope, verstärken Überhitzung und Hochwassergefahr.

Doch eigentlich darf das gar nicht sein, denn die Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag von 2021 verpflichtet, den Flächenverbrauch zunächst auf 2,5 Hektar und bis 2035 auf Netto-Null zu senken. Doch sie hält sich offensichtlich nicht an die selbst auferlegten Verpflichtungen. Und auch in Mannheim fallen immer noch Ackerflächen dem Siedlungsdruck zum Opfer, wie aktuell der Bebauungsplan Bärlochweg zeigt, der am 20.6.2023 vom Gemeinderat beschlossen werden soll. Um dies zu ändern, haben die Landesverbände von BUND und NABU gemeinsam mit vielen anderen Verbänden einen Volksantrag zum Flächenschutz „Ländle leben lassen – Flächenfraß stoppen“ auf den Weg gebracht. Das Ziel heißt: Die Landesregierung soll sich verpflichten, verbindliche Obergrenzen für den Neuverbrauch an Flächen zu erreichen und gesetzlich zu verankern.

Damit dieser Volksantrag wirksam werden kann, werden landesweit rund 40.000 Unterschriften von wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern mit Wohnsitz in Baden-Württemberg benötigt. Die entsprechenden Formulare können von der Homepage des Volksantrags https://www.laendle-leben-lassen.de heruntergeladen werden. Ausgedruckte Formblätter gibt es bei der Arbeitstherapeutischen Werkstätte, Pfingstweidstr. 25 in 68199 Mannheim, die als Dienstleister die zentrale landesweite Sammlung der unterschriebenen Formulare übernommen hat. Von dort gehen diese gebündelt zu den einzelnen Gemeinden, für die diese Vorgehensweise mit weniger Aufwand verbunden ist.

Ebenfalls können unterschriebene Blätter beim Umweltforum in der Käfertaler Straße 162 abgegeben werden.

BUND und NABU bitten die Bevölkerung Mannheims und auch der umliegenden Gemeinden um eine rege Beteiligung an diesem Volksantrag, um wertvolle Naturflächen und Biotope auch für künftige Generationen zu erhalten.