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BUND entscheidet: Keine Beteiligung an der BUGA 2023

02. November 2022

Heidelberg. Der BUND-Landesverband Baden-Württemberg, der -Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald und der -Kreisverband Mannheim ziehen sich komplett aus dem Vortragsprogramm der Bundesgartenschau (BUGA) zurück. Grund dafür sind die jüngsten Maßnahmen, die zeigen, dass die Veranstalter weiterhin zu wenig Wert auf Klima- und Naturschutz legen. Konstruktiv und kritisch begleiten wird der BUND die BUGA weiterhin. Auch Veranstaltungen zum Umgang mit Klima- und Biodiversitätskrise plant der Verband fürs kommende Jahr.

Wieso entscheidet sich der BUND gerade jetzt zu diesem Schritt?

Während in der Vergangenheit von Seiten der BUGA zahlreiche Versprechen für eine klima- und naturschutzfachlich sinnvolle Umsetzung gemacht wurden, sieht der Verband diese in vielen Aspekten nicht erfüllt. „Die Befürchtungen, die der BUND immer wieder in Stellungnahmen geäußert hat, sind heute, da die Maßnahmen umgesetzt werden, sichtbarer denn je eingetroffen“, stellt Bianca Räpple, Geschäftsführerin des BUND-Regionalverbands, fest. Eine auf „Nachhaltigkeit“ und „Zukunftsfähigkeit“ ausgerichtete Bundesgartenschau muss an diesem Punkt in Zukunft mehr leisten, denn Klimawandel und Biodiversitätskrise schreiten unaufhaltsam voran.

Städtische Freiraumplanung: was läuft gut – und was eben nicht?

„Grundsätzlich bewerten wir die Entsiegelung durch Rückbau der Hallen sowie die geplante 3-Felder-Wirtschaft positiv. Schauen wir uns jedoch den Artenschutz, die schweren Eingriffen ins Schutzgebiet Feudenheimer Au oder den Umgang mit den Ressourcen Boden und Wasser an, so müssen wir ein anderes Fazit ziehen: es wurden und werden Entscheidungen getroffen, welche Natur und Landschaft nicht dienlich sind, oft zu Gunsten der gärtnerischen Ausstellungsästhetik oder weil die Zeit drängt“ erläutert Räpple. „Aus Umwelt- und Klimasicht wäre eine Gesamtbilanz von Gartenschauen interessant“.

So wurden erhebliche Umsetzungsmängel beim Wildbienen- und Orchideenschutz verzeichnet, der Schutz der Haubenlerche kommt wahrscheinlich zu spät, bei den Bäumen auf Spinelli wird fast ausschließlich auf nicht-heimische Arten gesetzt. Letztlich sind vor allem die Entwicklungsmaßnahmen am Neckar zur Renaturierung der bisher an einen Kanal anmutenden Ufer von hohem ökologischem Wert – haben jedoch mit den eigentlichen BUGA-Planungen nur wenig zu tun.

Verbesserungsvorschläge brachte der BUND von Anfang an mit ein

Der BUND setzte sich mit den anderen Verbänden bereits frühzeitig dafür ein, das vorhandene Potenzial der ausgewählten Flächen für die Bundesgartenschau zu nutzen. Also die vorhandenen Biotope möglichst zu erhalten und in die Freiraumplanungen zu integrieren. Dieses Vorgehen ist ressourcenschonend, kostengünstig und schont die Umwelt. Die dafür nötigen Änderungen wurden leider nur unwesentlich vorgenommen. Es zeigt sich an diesem Projekt einmal mehr, dass Eingriffe in die Natur in der Theorie nach Ökopunkten leicht auszugleichen sind, die Umsetzung aber aufwändig ist, Personal und finanzielle Mittel bindet und die gewünschte Qualität nur schwer zu erreichen ist.

Vor diesem Hintergrund hat sich der BUND nach eingehenden Beratungen entschieden, sich nicht – wie ursprünglich angedacht – mit Vortragsveranstaltungen an dem Campus-Programm der BUGA zu beteiligen.


Kontakt:

  • Dr. Bianca Räpple, Geschäftsführerin, BUND-Regionalgeschäftsstelle Rhein-Neckar-Odenwald, Tel.: 06221-164841, E-Mail: bund.rhein-neckar-odenwald(at)bund.net
  • Wolfgang Schuy, Vorsitzender des BUND-Kreisverbands Mannheim

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